Wie Kinder in Mosambik leben und lernen
Heute staunten die Kinder der Klasse 2b nicht schlecht, als plötzlich eine afrikanisch gekleidete Frau mit „Baby“ auf ihrem Rücken im Klassenzimmer stand. Kam da etwa Besuch aus Afrika?

Tatsächlich handelte es sich um Frau Halstenberg von der Velberter Mission, die jahrelang für die christliche Schule „Moyo Mucuru“ (Großes Herz) in Mosambik verantwortlich gewesen war und die wir nun eingeladen hatten, weil wir wissen wollten, wie Kinder in Afrika leben und lernen und was das Besondere an „Moyo Mucuru“ ist. Wir hatten uns nämlich schon länger damit beschäftigt, dass eigentlich alle Kinder dieser Welt ein Recht darauf haben, eine Schule zu besuchen. Schließlich muss man rechnen, schreiben und lesen lernen, um eines Tages einen Beruf erlernen und Geld verdienen zu können! Jedoch haben wir festgestellt, dass dieses Kinderrecht auf Bildung in vielen Ländern von vielen Kindern gar nicht wahrgenommen werden kann - zum Beispiel weil ihre Eltern zu arm sind, um die Kinder zur Schule zu schicken!
Wie ist das denn in Mosambik?
Frau Halstenberg gab uns viele interessante Informationen und beantwortete alle unsere Fragen.Sie zeigte uns Fotos vom Leben der Kinder in Mosambik, die oft sehr arm sind, mit ihren Eltern in ganz kleinen Häuschen leben und die Aufgabe haben, jeden Tag das Wasser aus weit entfernten Brunnen herbei zu tragen.

Viele Kinder müssen sich um ihre kleinen Geschwister kümmern, auf dem Feld helfen oder sogar ihre blinden Verwandten zum Betteln führen und haben dann keine Zeit, zur Schule zu gehen. Hier sehen wir so eine Blindenführerin:

Andere Kinder bekommen keinen Platz in einer Schule, weil die staatlichen Schulen in Mosambik überfüllt sind! Wieder andere haben keine Eltern mehr und leben auf der Straße oder in fremden Familien, für die sie arbeiten müssen. Ein Schulbesuch ist in diesem afrikanischen Land also gar nicht so selbstverständlich wie bei uns und darum freuen sich die Kinder sehr, wenn sie zur Schule gehen dürfen – so wie die zwei Waisenkinder, die zum Glück vor einigen Jahren in „Moyo Mucuru“ ein neues Zuhause gefunden haben!

Von Frau Halstenberg lernten wir aber noch mehr. Sie spielte mit uns das Bewegungsspiel „Gottes Herz für Kinder ist groß“ - daran soll auch der Name der Schule „Moyo Mucuru“ erinnern -, sie sang uns ein Kinderlied vor und sie brachte uns bei, wie sich Lehrer und Schüler am Morgen immer begrüßen.

Wir betrachteten Modelle von einer afrikanischen Baumschule, einem afrikanischen Dorf und einem Marktplatz. Und zuletzt bastelten wir aus Abfallmaterialien einen Ball genauso, wie die Kinder in Mosambik das immer machen – denn dort gibt es keine Spielzeuggeschäfte und viele Eltern haben auch zu wenig Geld, um ihren Kindern Spielsachen zu kaufen!

So einen Ball zu basteln, ist gar nicht so einfach!

Liebe Frau Halstenberg, wir von der Klasse 2b danken Ihnen sehr herzlich für diese interessante Schulstunde!
